Viele glauben, ein weggeworfenes Taschentuch Wegwerfverhalten sei keine große Sache. Doch wer erwischt wird, kann schnell ein Loch im Portemonnaie haben. Die Bußgelder fürs achtlose Wegwerfen von Abfällen sind in Deutschland kein Pappenstiel – und sie unterscheiden sich je nach Bundesland und Kommune.
Zigarettenkippen gehören zu den Klassikern beim Littering. Ein einzelner Stummel kann je nach Region zwischen 20 und 100 Euro kosten. Manche Städte greifen besonders hart durch. Dort drohen sogar 200 Euro, wenn man seine Kippe einfach auf die Straße schnippt.
Für Kaugummis, Papiertaschentücher oder Bonbonpapier liegen die Strafen meistens im Bereich von 10 bis 55 Euro. Klingt erst mal moderat, summiert sich aber, wenn man mehrfach ertappt wird. Einige Kommunen verdoppeln das Bußgeld bei Wiederholungstätern.
Größer wird der Ärger bei größeren Abfällen. Wer Flaschen, Verpackungen oder Fast-Food-Becher wegwirft, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Strafen bis zu 300 Euro sind in vielen Städten üblich. In sensiblen Bereichen wie Naturschutzgebieten kann es sogar noch teurer werden.
Besonders teuer wird es, wenn man Elektroschrott, Lacke, Batterien oder Altöl illegal entsorgt. Solche Abfälle gelten als Sondermüll. Da kann das Bußgeld schnell in den vierstelligen Bereich klettern. Einige Bundesländer haben dafür Bußgeldrahmen von bis zu 25.000 Euro festgelegt – je nach Schwere des Verstoßes.
Manche Städte setzen auf zusätzliche Maßnahmen, um Müllsünder abzuschrecken. Wer beim Littering erwischt wird, kann zum Beispiel aufgefordert werden, die Straße sofort zu reinigen. Mancherorts landen Fotos der Übeltäter in städtischen Broschüren oder auf Internetseiten – ganz nach dem Motto „öffentlicher Pranger“.
Übrigens: Der Satz „War doch nur ein kleines Papier“ zieht bei Kontrollen nicht. Für die Behörden zählt allein die Tatsache, dass Müll nicht korrekt entsorgt wurde. Das gilt auch dann, wenn der nächste Mülleimer nur zehn Schritte entfernt stand.
Am Ende lohnt sich der Griff zum Abfallbehälter immer. Er spart bares Geld, schont die Umwelt und erspart peinliche Erklärungsversuche, wenn man beim Wegwerfen ertappt wird. Ein bisschen Disziplin kostet nichts – falsche Bequemlichkeit dagegen kann richtig teuer werden.